Letzten September haben wir uns in unserem Blog bereits mit dem Faktor Cost of Delay auseinandergesetzt. Dieser ermöglicht es, zu berechnen, was eine verspätete Markteinführung eines Produktes monatlich an Kosten verursacht. Darum ist er bei der Priorisierung von laufenden Projekten besonders wichtig.
Schwierig für das Vorantreiben der Produktentwicklung ist aber insbesondere, dass häufig die wichtigsten Entscheidungen aufgrund der hierarchischen Struktur nur von einer Person getroffen werden können. Ein ganzes Team beschäftigt sich mit einem Produkt, kann aber ab einem bestimmten Zeitpunkt ohne Entscheidungsträger nicht weiterarbeiten. In vielen Unternehmen ist dieser aber nicht ständig verfügbar und so muss mit der Weiterentwicklung so lange ausgesetzt werden, bis ein Entscheidungsträger ein Machtwort sprechen kann.
Das ökonomisches Entscheidungsmodell
Darum kann das ökonomische Entscheidungsmodells für eine Beschleunigung der Produktentwicklung von grossem Nutzen sein. Denn es hilft, auf folgende Fragen im Team selbst eine Antwort zu finden:
- Lohnt es sich, dem Produkt ein Feature hinzuzufügen, wenn dies gleichzeitig eine Verspätung der Lancierung bedeuten würde?
- Sollten bei fehlenden Ressourcen in der Entwicklung kurzfristig externe Mitarbeitende eingesetzt werden, wenn dies eine zusätzliche Verspätung reduzieren könnte?
- Lohnt sich ein Redesign des Produktes, um damit die Herstellkosten zu senken, wenn dafür aber der Markteintritt verzögert wird?
- Lohnt es sich, ein Projekt gegenüber einem anderen zu priorisieren oder sollten beide gleichzeitig vorangetrieben werden?
Für eine beschleunigte Produktentwicklung ist es also unbedingt notwendig, dass die Strukturen in Unternehmen neu überdacht und Methoden entwickelt werden, welche eine dezentrale Entscheidungsfindung unterstützen. Denn: Je mehr Entscheide das Team selbst fällen kann, desto effektiver kann ein Projekt vorangetrieben werden.
