Peter Stampfli von der CSS Versicherung Schweiz erzählt in einem Interview mit Louise Brace von Happy Melly (komplettes Interview hier lesen) von den Herausforderungen und von sinnvollen Werkzeugen in der Umsetzung von Management 3.0 in etablierten Firmen.
Peter hatte bereits seine Erfahrungen in agilen Projekten und Programmen gesammelt, doch ist die praktische Implementierung von Management 3.0 Konzepten in einer Linienorganisation von Software-Entwicklerteams «komplett verschieden». Er erkannte durch den Management 3.0 Kurs, an welchem er ursprünglich auf der Suche nach Antworten auf seine konkreten Probleme teilnahm, dass es dabei viel mehr um die Philosophie eines neuen Führungsmodells geht.
Während der ersten Phase der agilen Transformation bei CSS konzentrierte er sich hauptsächlich auf die Prozesse, was laut ihm der einfache Teil war. Der schwierige Teil war die Umformung der Kultur als Hauptakteur des Wandels. Er benötigte Werkzeuge zur Hilfe im Wandel, welche er in Workout fand. Peter entschied sich eine Reihe dieser Werkzeuge einzusetzen. So zum Beispiel das Delegation Board, um selbstorganisierte Teams zu ermöglichen, den Agile-Goals-Process, um den Fokus auf die Beteiligung der Einzelnen an strategischen Zielen zu legen oder Ship-It Tage, um die Innovationskultur zu pflegen.
Gemäss Peter waren die grössten Herausforderungen in der Transformation zum einen die Tatsache, dass dies für das Unternehmen «ziemlich revolutionär» war und deshalb der Führung richtig präsentiert werden musste, sowie die Branche selbst – vor allem aufgrund ihrer Einschränkungen und Regeln der Corporate Governance. Zur Lösung führte er ein Feedback Board ein, welches sich wie ein Change-Advisory-Board verhält, um Feedback über den Wandlungsprozess zu erhalten und Anpassungen zu ermöglichen. Laut Peter war es der CSS möglich, mit der Einführung von Management 3.0 und dem Einsatz von Workout die Kundenzufriedenheit um 49% und die Systemstabilität um 57% zu steigern. Der Wandel ist aber noch lange nicht abgeschlossen und Peter arbeitet am Einsatz von Agile-Engineering-Practices, an der Verbesserung der Arbeitskultur und Sozialkompetenz – angeregt durch Feedback-Wraps – sowie am Agile-Alignment, um Agile noch tiefer im Unternehmen zu verankern.
