Obwohl zu Beginn der zweitägigen Workation alle noch etwas unsicher waren, wie das Ganze funktionieren sollte, machte die Zusammensetzung des Wortes aus den Begriffen “Work” und “Vacation” schon bald ihrem Namen alle Ehre:
Geleitet durch die “Themen-Inhaber:innen”, die sich gleich bei der Ankunft auf der Wiese, beim Office Caravan – unserem mobilen Workshop-Raum für die nächsten zwei Tage – oder auf der Terrasse der Berghütte mit ihrer Gruppe installierten, brachten die
Facilitator:innen mit dem “Open Space”-Workshop-Format das Team direkt ins “Doing”. In kürzester Zeit kamen wir in einen intensiven gemeinsamen Arbeitsmodus – und dies vor der schönsten Bergkulisse.
Viel mehr als nur ein Ort
Schlägt man das Wort “Raum” im Duden nach, so liest man Beschreibungen, wie “für etwas zur Verfügung stehender Platz” oder die mathematische Erläuterung der “Menge aller durch drei Koordinaten beschreibbaren Punkte”. Doch in den Bergen wurde uns schnell klar – das Wort “Raum” hat hier noch viel tiefer gehende Bedeutungen und Auswirkungen.
Denn abgesehen von der geografischen Definition eines Ortes äussert sich Raum auch in der Art, wie wir denken und lernen. Wie wir uns darin bewegen. Und wie wir unseren Gedanken freien Lauf lassen können. Für mich ist ein Raum etwas offenes, weites und uneingeschränktes, der uns direkt beeinflusst. Man spricht auch davon, dass der Raum unser dritter Coach ist. Jede:r führt sich selber und ist somit sein erster Coach. Wir alle haben Kolleg:innen, Führungskräfte, Mentoren (sie sind unser zweiter Coach). Und der Raum in dem wir uns bewegen, in dem wir arbeiten ist unser dritter Coach. Dank der natürlichen Umgebung und den gemeinsamen Erlebnissen entsteht eine neue Perspektive auf momentane berufliche Hindernisse. Der Raum beeinflusst zudem die gemeinsame Identifikation und inspiriert bei der Findung von innovativen Lösungsansätzen. Bewegung fördert zusätzlich unsere Konzentrationsfähigkeit, macht uns kreativ und unsere Zusammenarbeit verändert sich positiv, wenn wir als Team etwas erleben dürfen.
Warum ist das so? Und welchen Einfluss hat das gemeinsame Erlebnis in der Natur auf unsere biochemischen Prozesse in unserem Körper? Lesen Sie mehr dazu am Ende des Textes «Warum ist Raum, Bewegung und die Natur so wertvoll für uns?».
Am Ende des zweiten Tages, beim Check-Out zum Abschluss des Workshops waren sich alle Teilnehmenden einig: “Ich hatte noch nie ein so hohes Energielevel über die ganze Workshop Zeit” oder “die hier erarbeiteten Themen werde ich nicht so schnell vergessen”. Und natürlich wird uns als Team auch die gemeinsame E-Bike Tour zum Sonnenaufgang lange in Erinnerung bleiben.
Versuchen Sie’s selbst!
Raus aus dem (Home-) Office und aus den neon beleuchteten Meetingräumen, rein in die Natur – ein gemeinsames Teamerlebnis, das in Erinnerung bleibt. Geschäftsthemen, die mit mehr Leichtigkeit bearbeitet werden können und die Identifikation im Team, die dadurch gleichzeitig gestärkt wird! Möchten auch Sie erleben, wie Raum Ihre Arbeitsweise beeinflusst? Dann nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf, damit wir eine auf Sie zugeschnittene zwei- oder mehrtägige Team-Workation an einer inspirierenden aussergewöhnlichen Lage, zB. in den Bündner Bergen, entwickeln können.
Beste Grüsse
Martin
“Warum ist Raum, Bewegung und die Natur so wertvoll für uns?”
Ein Aufenthalt in einer natürlichen Umgebung, wie einem Wald oder eine Berglandschaft lösen in unserem Körper Entspannungs-, Sicherheits- und Glücksgefühle aus. Der Aufenthalt in der Natur verbessert unsere Konzentration und hebt die Stimmung. Man kann sagen, die Natur öffnet Raum für Reflexion. Ein Grund dafür liegt in der Funktionsweise unseres Gehirns zusammen mit dem Gefühlszustand “Glück”.
Denn “Glück” entsteht immer im Gehirn. Auch wenn wir es am ganzen Körper spüren. Im Mittelhirn liegt das Belohnungszentrum. Wenn uns etwas Tolles passiert, wird in diesem zum Beispiel das Glückshormon Dopamin ausgestossen. Dieses wird dann in das Vorderhirn (Prosencephalon) und in das Frontalhirn (Cortex praefrontalis) weitergeleitet. Mit dem Effekt, dass unser Gehirn besser funktioniert und wir aufmerksamer werden. Bewegen wir uns zusätzlich, wird ein weiteres Glückshormon, Endorphine genannt, ausgestossen. Ausserdem entsteht Oxytocin, wenn wir einem anderen Menschen vertrauen, oder ihn:sie sogar lieben. Dieser Prozess der Glückshormonausschüttung wird auch im Zusammenhang mit Lernen angestossen. Diese Gefühle helfen uns sogar, sich Dinge noch besser merken zu können. Es belohnt uns quasi dafür, wenn wir etwas besser verstanden haben.
Bewegung hat noch einen weiteren wichtigen Effekt. Das Gehirn wird dadurch besser durchblutet. Es erhält mehr Sauerstoff und in bestimmten Regionen werden vermehrt neue Nervenzellen gebildet. Weiter werden die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin vermehrt gebildet. Diese sind an der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhytmus, des Blutdrucks, von Emotionen sowie der Darmfunktion beteiligt. Dazu kommt, dass die Stresshormone Kortisol und Adrenalin durch regelmäßige körperliche Aktivitäten abgebaut werden.
Ein körperlich verbesserter Fitnesszustand beeinflusst zudem positiv das Selbstwertgefühl, das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit, was die Überzeugung fördert, schwierige Situationen aus eigener Kraft bewältigen zu können. Zudem lässt sich die Schlafqualität durch eine moderate körperliche Aktivität verbessern.
Referenzen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Prosencephalon
- https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4frontaler_Cortex
- https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/was-passiert-im-gehirn-wenn-wir-gluecklich-sind
- https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/gesuender-leben-mit-bewegung/warum-ist-bewegung-wichtig
- https://www.wanderforschung.de/files/jeitziner-natpsych_1410201315.pdf
Denise Jeitziner 6/2014