Stau im Unternehmen: Warum Warten Ihre Organisation belastet

Endlich. Das lange Wochenende ist da. In der Hoffnung auf Sommer im Mai packt Familie Fermo im Norden die Koffer und macht sich auf in den Süden.

Endlich. Das lange Wochenende ist da. In der Hoffnung auf Sommer im Mai packt Familie Fermo im Norden die Koffer und macht sich auf in den Süden. Nachts durch den Gotthard wäre es kein Problem – hier und da mal blinken, bremsen und beschleunigen. Aber unter dem Strich ist das Tessin stressfrei und schnell erreicht.

Familie Fermo jedoch ist voller Enthusiasmus und will gleich nach Feierabend aufbrechen: „Vielleicht haben wir ja heute Glück und kommen gut durch“. Nach 1.5h wechselt die Stimmung von Hoffnung zu Trübsal. Zehn Kilometer vor dem Gotthard trifft Familie Fermo auf eine lange Reihe Gleichgesinnter, die auf das Glück des guten Durchkommens gehofft hatten. Gefühlt schiebt sich die ganze Deutschschweiz Blech an Blech Richtung Flaschenhals zum Süden. Jede Lücke auf der Autobahn ist gefüllt und vorwärts geht es kaum. Was nachts zügig läuft, dauert jetzt eine Ewigkeit.

Im Stau surfen die „Teilnehmenden“ mobil in einschlägigen Newsportalen zur visuellen Bestätigung ihrer misslichen Lage: Die Live-Stimmungsbilder aus dem Polizei-Helikopter sind eindrücklich. Spätestens jetzt wird klar: Das mit dem guten Durchkommen wird nichts.

Zum Warten verdammt 

Im übertragenen Sinn erkennen wir Ähnliches in Organisationen aller Grössen und Branchen. Die Mitarbeitenden sind gut beschäftigt. Laut Gallup-Studie ist aber weniger als ein Viertel von ihnen wirklich engagiert bei der Sache. Der Rest hat sich seinem Schicksal ergeben oder sich innerlich schon von seiner Firma verabschiedet. Das könnte in etwa der Stimmungslage im Gotthardstau entsprechen. Was auf der Strasse „nur“ verlorene Kurzferienzeit ist, belastet Organisationen mit Millionen Schweizer Franken an Produktivität. Während Unternehmen an verschiedenen Hebeln zur Stimmungsaufhellung ansetzen – New Work und flexible Arbeitszeitmodelle als Beispiele – geht ein Stimmungskiller häufig vergessen: Die Mitarbeitenden stehen genervt im Stau. Sie wollen vorwärts machen, sind aber zum Warten verdammt. Beim Warten kommen neue Ideen, und es werden noch mehr Autos auf die Strasse geschickt. Der Stau wächst.

Sich selbst ausbremsen

Der grosse Unterschied zum Reiseverkehr: In Organisationen ist die Überlastung des Systems nicht so offensichtlich, wie auf dem Luftbild vom Eingang des Gotthardtunnels. „Wir machen viel“ oder vielleicht sogar „Wir machen zu viel“ ist die Grundstimmung. Aber die unternehmensweite Übersicht über Initiativen, Programme, Projekte usw. fehlt. Geschweige denn der Abgleich mit den vorhandenen Kapazitäten. Und damit die Grundlage für das nötige Eingeständnis: „Wir fangen zu viel an und bekommen zu wenig fertig. Wir bremsen uns selbst aus“.

An unserem nächsten PS Open am 29.6. ab 17.00 Uhr beleuchtet Dieter Zeisel, CEO der Trafag AG, einer weltweit führenden Anbieterin von Sensoren und Überwachungsgeräten, wie er mit seinen Kolleg*innen die kritischen Herausforderungen um Innovation und Markteinführungszeit angegangen ist. Hatte die Trafag auch zu viele Autos gleichzeitig auf die Reise geschickt? Hatten sie den Mut, Fahrzeuge von der Strasse zu nehmen und mit neuen Ideen später zu starten?

Melden Sie sich jetzt an und tauschen Sie sich am PS Open mit Dieter Zeisel und seinem Team über seine Erfahrungen zu Denkplan und Lean Portfolio Management aus.

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